Lyrikmord und Prosatod: Eine Satire

Letzte Aktualisierung am 14. Juni 2024 by Hans Blazejewski

Lyrikmord und Prosatod auf dem Dunghaufen der Geschichte

Foto, mit Erlaubnis: Tiergarten Nürnberg

Hier geht es um Lyrikmord und Prosatod

Freunde der deutschen Zunge. Lesen Sie hier das Gesabber eines sogenannten Schriftstellers, der uns mit seinem Romanentwurf erfreuen will (hähä), dann vergessen Sie ihn. Er hat es verdient, mit seinem Mist den er schreibt über Lyrikmord und Prosatod.

Plot:
Schauplatz: Jerusalem – Tempelbezirk
Titel: Lyrikmord und Prosatod.

Am Vorabend der Apokalypse

Lyrikmörder und Prosaistenmörder streiten sich. Eine genehmigte Demo und eine spontane Gegendemo. Sprechchöre wie, Lyrikmörder haut ab, Prosamörder verpisst euch, schallen von hüben nach drüben, von drüben nach hüben. Es bricht eine Literaturrevolution aus.

Posaunen blasen die Tempelmauer ein, nachdem Pablo Casals auf seinem Cello, am Fuß der Mauer der Gehörlosen, eine herzzerreißende Sarabande für die totale Freiheit vom Geist gespielt hatte, bevor er von den Verteidigern der reinen Leere, zusammen mit Lot, dem Lotterweib, zu einem Ziegenleckstein verdichtet wurde.
Der Geist von Reich-Ran-Ran schreibt ein Buch über die Hintergründe, die zu den Demonstrationen auf dem Tempelberg führten. Titel: Literaturgrenzen, Pest und Cholera der Jahrtausende, (leider steht noch kein Vorabdruck zur Verfügung).
Exklusivinterview mit Reich-Ran-Ran: Er sagt: Blahbla und Blahbla …
Bleiben Sie dran. Interview-Fortsetzung nächste Woche. Sehen wir uns?

In einer Übertragung des letzten deutschen Fernsehsenders (LDF) wird ऐलिस ब्लैक, die Selbstüberhöherin, aus dem Wunderland hinzugeschaltet. Sie steht im Tal der emanzipierten Weiber und sagt den Reportern, dass autonomes Onanieren ein Grundrecht der Frauenbewegung sei. Im Übrigen bin ich entschieden für und gegen alles, was die Bedeutung des Großen und Ganzen unterminiert. Im Off hört man sie noch einmal: Ich bin gegen jede Art von Krieg. Ein Krieg, der zum Sieg des Angegriffenen führt, wäre schrecklich und kann als solcher nicht akzeptiert werden.

Währenddessen sieht man im Hintergrund Neuzeit-Dichter und Alt-Denker, wie sie hin und her laufend versuchen, die herrschenden Literaturpostulate einzureißen.

Das Ende kennen wir noch nicht. Aber es ist abzusehen, dass, analog zu des Kaisers neuen Kleidern, die Literatur sich neu erfinden muss. Sie wird den Unterschied zwischen Sein und Schein deutlich machen, einreißen oder unangetastet lassen, um so Geistesheroen, wie Hans Blazejewski, Klopstock, Hamann, Herder, oder Lessing, die ihnen gebührende Ehre zu erweisen.


Ein Pamphlet wird verfasst gegen Lyrikmord und Prosatod

Die Aufrechten, also Lektoren, Verleger und Journalisten, verfassen ein Pamphlet wider den Ungeist derer, die wie Geotrupidae den ganzen Mist hin und her rollen. Tenor dieser Schrift: Haut weg den Shit!

Sondersendung des LDF:
ऐलिस ब्लैक. Gibt dem „Letzten Deutschen Fernsehen“ ein Interview, in dem sie zum Ausdruck bringt, dass sie nicht gesagt habe, sie sei dagegen, denn das würde bedeuten, sie sei gegen irgendwas. Wahr ist, dass ich gesagt habe, sagt sie, dass ich gegen alles und zugleich gegen nichts bin. Mein opportunistischer Nihilismus ist unantastbar, vor allem vom anderen Geschlecht. Da bin ich in keinem Widerspruch mit mir und meinem Selbst, sag ich mal. Aus dem Off hört man sie murmeln: Besser Bücher verbrennen, statt Menschen.
Der Papst schreibt eine Entzücklika und verkündet, dass er unentzückt ist über solch eine verwerfliche Aussage. Er erinnert daran, dass im Vatikan niemals Scheiterhaufen gebrannt hätten und wer anderes behaupte, der betreibe Häresie, seien Ungläubige oder Ketzer, um die sich die Heilige Inquisition – im Namen des Herrn – kümmern werde.


Szenenwechsel:

Tatort Jerusalem – Tempelbezirk

Die Jerusalemer Behörden haben eine Mauer zwischen den Prosaisten und den Lyrikern errichtet.
Man sieht auf beiden Seiten Menschenansammlungen, darunter auch kleine Kinder auf den Armen ihrer Mütter. Bücher, Zeitschriften und anderes auf Papier gedrucktes, darunter auch einige Exemplare des Alten Testaments, sowie eine neuzeitliche Raubkopie der Lieder Salomons, fliegen wie Literaturbomben über die neue Mauer. Sie werden von den jeweiligen Literaturaufständischen gesammelt und zu Haufen geschichtet. Auf beiden Seiten werden Brandbeschleuniger, vulgo Mollis, hineingeworfen. Leider distanzierte sich die schweigende Mehrheit nicht von diesem Akt der Unkultur.

Die sogenannte Freie Welt empört sich und spricht von einer bisher nie dagewesenen Schande. Sie zieht Parallelen zu den 1933 Bücherverbrennungen in Deutschland.
Die UNO ruft zur Mäßigung auf und kündigt eine Dringlichkeitssitzung des Sicherheitsrats an.
Der deutsche Bundeskanzler, sein Kabinett und selbst die Opposition verurteilen auf entschiedenste diesen barbarischen Akt wider den neuen deutschen Geist. In gewollter Unkenntnis der Sachlage rufen sie, viel zu spät, zum gemeinsamen „Wehret den Anfängen!“ auf. Die Rechten im Bundestag rufen lautstark: Das ist doch Mist! Wartet nur, bis wir dran sind. Weil mehrere unflätige Worte gefallen sind, wie: Ihr Scheißkerle, auch ihr Hurensöhne, will man gehört haben, hagelt es mehrere Ordnungsrufe. Schließlich wird die Fraktion der „Rechten“ Abgeordneten für 4 Sitzungen ausgeschlossen.

Fortsetzung folgt. Bleiben Sie dran.

Leute, Freunde, ich kann nur sagen: Lesen Sie auch mein Pamphlet zu einer Freundschaftsanfrage.


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