Moin
Christiane fragte mich über Facebook, ob ich ihr Freund sein wolle. Als Introvertierter und Borderliner mit Verdacht auf Misanthropie kommt man nicht so leicht an Freunde. Ich dachte: Kost nix. Nicht mal Ringe oder Zeugen werden benötigt. Also habe ich ja geschrieben. Ganz gleich folgend erhielt ich eine Nachricht von Christiane, in der sie schreibt, dass sie Rosaline Dasilva heißt, und sich darüber freut, dass wir nun Facebook-Freunde sind.
Freunde, in aller Freundschaft, wenn Sie heute noch nicht geweint habe, dann lesen Sie bitte weiter.
- Hallo, es tut mir leid, Sie zu kontaktieren. Ich habe gerade Ihr Profil gesehen und sage, dass Sie die Person sind, die ich brauche. Wie auch immer, mein Name ist Rosaline Dasilva, ich komme ursprünglich aus Deutschland und lebe derzeit in Frankreich. Ich habe eine schwere Krankheit, die mich zu einem noch schlimmeren Tod verurteilt, es ist Krebs, und ich habe 250.000 Euro, für deren Verwendung ich mich an eine vertrauenswürdige und ehrliche Person wenden möchte. Ich habe vor 6 Jahren meinen Mann verloren, was mich sehr getroffen hat und ich konnte nicht heiraten, wir hatten keine Kinder. Diesen Spendenbetrag möchte ich vor meinem Tod überweisen. Können meine Tage ohne diese Krankheit gezählt werden, für die ich keine Medikamente habe, aber lassen Sie mich wissen, ob Sie von diesen Geschenken profitieren können?
Das erinnert mich an eine Freundin von mir, die ihrem Mann am Frühstückstisch aus dem Blatt „Das Blatt“ vorlas, wie der Hund Polly eine Frau P. in den Himmel begleitet habe. Die tapfere Frau soll vierzehn Papageien gehabt haben. Dazu die Katze Maxi und die Hunde Polly und Bolle. Maxi und Bolle sind aber nicht mit zum Himmel, wenigstens wurde in dem Blatt nichts dazu geschrieben.
Wenn sie eine Mannsperson sind, dann kann folgendes goldwert sein. Ich fand den Hinweis in H. Frischbiers: Hexenspruch und Zauberbann. Ein Beitrag zur Geschichte des Aberglaubens in der Provinz Preußen. Erschienen 1870:
Lt. Frischbier „vermag ein Mädchen eine Mannsperson sehr leicht an sich zu fesseln, wenn sie ihm in die Stiefel pinkelt“. Sie denken, ich habe mir das ausgedacht? Na, das kann ich aber beweisen:
Freunde, ich kann ganz sorglos sein,
ich besitze keine Stiefel, weder aus Gummi noch aus Leder.
Mein Rat von Freund zu Freund: Wenn Sie zu den Stiefel-Fetischisten gehören, dann passen Sie gut auf. Es sei denn, Sie sind ein Soldat und haben Passprobleme mit ihren neuen Knobelbechern.
Aus einem sogenannten Gedicht von mir mit dem Titel: „Stiefel bepissen“:
Ich habe gehört:
damals – die Soldaten,
die hätten ihre neuen Stiefel eingepisst.
Vorbeugend gegen die Blasen, sagten sie.
Das soll angeblich geholfen haben.
Bleiben Sie mir mein oder werden Sie mein Lesefreund. Als Autor kann man nicht genug Freunde haben.
Freundschaft?
Nachsatz:
Wenn Sie meine kleinen Bosheiten mögen, dann wird Ihnen auch dieser Mist gefallen. Ehrlich!
Mein Lesetipp:
Gedanken über mein Vorspiel