Der Hexenberg in Nowe Marcinkowo

Das verwunschene Kloster und ein liebestoller Ritter

Letzte Aktualisierung am 17. Juni 2024 by Hans Blazejewski

Auf dem Hexenberg in Neu Mertinsdorf - Untergang des Klosters


Lesen Sie hier die Sage vom verwunschenen Kloster in Neu Mertinsdorf

Eine Leseprobe aus dem Buch: Ermland-Blues. Gehen Sie mit mir über die Zeitbrücke in eine ferne und sagenhafte Vergangenheit. Lesen Sie von einem liebestollen Ritter und einer standhaften Jungfrau, die vor seinen Liebesschwüren im Kloster von Neu Mertinsdorf Zuflucht suchte.

Über Galinden und wo sie damals gefunden werden konnte

Der Friede eines schönen Sommermorgens ruhte über der Wildnis von Galinden (*FN* Die altpreußische Landschaft Galinden grenzte im Osten an die masurische Seenkette, im Süden an Masovien, im Westen an die obere Alle, etwa bis in die Gegend von Allenstein. Die Nordgrenze zog sich ungefähr in der Richtung der heutigen Städte Wartenburg, Seeburg, Bischofstein, Rößel, Ratzenburg und Lötzen hin. Ermland erhielt seine gegenwärtigen (1923!) Grenzen erst am 27. April 1251*FN*). Ein geheimnisvolles Raunen und Lispeln zog durch die Wipfel der Bäume, und der eben aufgegangenen Sonne leuchtendes Bild spiegelte sich in den Milliarden Tautropfen, die wie glitzernde Diamanten in den Blütenkronen der wilden Waldblumen und auf den Blättern der Sträucher blitzten – spiegelten sich auch in dem klaren Wasserspiegel eines Waldsees, dessen Wellchen, vom sanften Winde leicht gekräuselt, melodisch an das mit allerlei Gesträuch bestandene Ufer schlugen.
Durch des Waldes Tannen ritt ein Reiter. Unbekümmert um die ihn umgebende Pracht des Urwaldes, wie in tiefe Gedanken versunken, saß er auf seinem Roß und folgte dem schmalen mit dichtem Moos bewachsenen Waldpfad, der in vielen Krümmungen immer tiefer in den dichten Wald hineinführte. Anscheinend hatte der Reiter bereits einen weiten Weg zurückgelegt, denn das vom Helm bedeckte Haupt hing müde auf die gepanzerte Brust herab, und die eisenbewehrten Hände umschlossen nur leicht die tiefherabhängenden Zügel des stark gebauten Streitrosses, das nur langsam von der Stelle kam. Fast lautlos ging der Ritt von statten; nur wenn das Pferd über eine der zahlreichen Baumwurzeln, die wie dunkle Schlangen sich quer über den Weg legten, stolperte – klirrte leise das gewaltige Schlachtschwert an der Seite des Ritters.

Wer war der Ritter, der einer Jungfrau verfiel?

Was wollte er in dieser Wildnis? Er hieß Heinrich, und das Herzogtum Masovien war seine Heimat. Dort stand die Burg seiner Ahnen – dort wurde er geboren – dort erzogen und in den Ritterkünsten jener Zeit sorgfältig unterwiesen – dort wuchs er zu einem stattlichen Mann heran. Dann kam die Liebe über ihn. Er liebte wahr und tief – liebte von Herzen die Tochter eines masovischen Magnaten, der in der Nähe von Plock (Plozk) ein prächtiges Schloß bewohnte. Maria hieß die Erwählte seines Herzens. Sie war schön wie ein – Engel. Ihr großen blauen Augen hatten einen sanften, wilden Ausdruck und goldblonde Locken umringelten das zarte Antlitz, auf dem der Unschuld Röslein hold erblühten. Ein süßer Friede, eine unendliche Güte waren in ihren Zügen ausgeprägt, und durch ihre Anmut und Bescheidenheit entzückte sie alle, die sie sahen. Noch größer aber als die Schönheit ihres Körpers war die Schönheit ihrer Seele. Sie weilte gern im Hause Gottes und war allen ein leuchtendes Vorbild der Andacht und Furcht des Herrn. Schon vor vielen Jahren, an dem Sterbebett ihres Mütterleins, hatte sie sich Gott gelobt, und nur die Sorge um den greisen Vater hielt sie ab, den Schleier zu nehmen.

Der Ritter aus Masovien verliebt sich in Maria

Dies alles wußte Heinrich, und dennoch liebte er Maria. Sehr oft kam er in das Schloß ihres Vaters und war schon glücklich, wenn er sie zu sehen bekam – glücklicher noch, wenn er einige Worte aus ihrem Munde vernehmen durfte. Bei jeder Gelegenheit sprach er zu ihr von seiner großen Liebe – suchte er sie ihrem Gelübde abwendig zu machen. Aber Maria blieb standhaft. Freundlich, jedoch entschieden wies sie stets seine Liebesbeteuerungen ab, indem sie sagte: »Jesus ist mein Bräutigam – ihm hab ich mich gelobt – ihm gehöre ich an für Zeit und Ewigkeit!«

Der Ritter wird abgewiesen und droht mit Entführung

Da brach ein Krieg aus und Heinrich mußte den Herzog ins Feld begleiten. Er zog fort mit der stillen Hoffnung, daß es ihm bei seiner Heimkehr vielleicht doch noch gelingen werde, das Herz der Jungfrau zu erweichen und sie dann als Braut in seine Arme zu schließen. Als er aber nach einigen Monaten die Heimat wiedersah, vernahm er zu seinem nicht geringen Schrecken, daß der Vater Mariens bereits im Grabe ruhe und sie selbst gleich nach dessen Hingang in einem Kloster Zuflucht gefunden habe.
Diese Nachricht versetzte den Ritter in tiefe Trauer, die schließlich in einem trotzigen Groll gegen die Magnatentochter ausartete. Und in einer finsteren Nacht, als der Sturmwind brausend den alten Bergfried seiner Burg umbrauste, tat er den Schwur, sie trotz ihres geheimnisvollen Verschwindens aufzusuchen, wo sie auch sein möge – tat er den Schwur, sie mit Gewalt der Klosterzelle zu entreißen und als Gattin heimzuführen.

Der Ritter macht sich auf die Suche

Es dauerte auch nicht lange, so übergab er die Verwaltung seiner Güter einem zuverlässigen Diener und verließ dann in Wehr und Waffen die Heimat, um sein schändliches Vorhaben zur Ausführung zu bringen. Die Aussicht auf Erfolg war zwar – das mußte er sich selbst gestehen – sehr gering, denn niemand wußte, welches Kloster Maria zu ihrem Aufenthalt erkoren hatte – niemand vermochte ihm zu sagen, in welchem Land sie weilte. Dennoch verzagte der Ritter nicht. Er war ein Kriegsmann und an Ausdauer gewöhnt. Unermüdlich zog er von einem Land zum anderen – unermüdlich verfolgte er sein Ziel. Mit der Zeit gefiel ihm das unruhige Abenteuerleben immer mehr und ließ ihn langsam die Bequemlichkeiten einer geregelten Lebensweise vergessen. Gar oft bildete der schwellende Moosteppich des Waldes seine Lagerstatt, das kühle Wasser einer Quelle seinen Trank und das Fleisch der Tiere, die er mit Pfeil oder Lanze erlegte, seine Nahrung. Nicht selten suchte er aber auch, besonders wenn ungünstige Witterung ihm den Aufenthalt im Freien unmöglich machten, die Wohnstätten der Menschen, am liebsten Klöster und Burgen auf, – hier um Obdach und Stärkung bittend. Beides wurde ihm gern gewährt – sowohl von Christen, als auch von den Heiden. War doch die Gastfreundschaft jener Zeit so groß, daß nicht einmal der Feind von ihr ausgeschlossen werden durfte.

Der Ritter sucht das Ziel seiner Wünsche in der Galindischen Wildnis

So versank ein Jahr nach dem anderen in dem Strom der rastlosen dahineilenden Zeit. Wenn aber auch die sich steht’s mehrende Zahl der Jahre immer mehr die Kräfte des Masoviers untergrub – wenn auch schon der Reif des herannahenden Alters sich unerbittlich in das dunkle Haupt- und Barthaar mischte – sein Herz blieb jung, und die Zuversicht, Maria zu finden, verließ ihn in keinem Augenblick. – –

Auch heute hatte der Ritter bereits eine weite Reise hinter sich. Von den Grenzen des Landes der Sudauer(*FN* Die Landschaft Sudauen lag im Osten der Masurischen Seen*FN*) kam er, wo er nach langer Zeit wieder im Gefolge der Masovier an einem Rachezug gegen die heidnischen Preußen teilgenommen hatte. Gleich nach der entscheidenden Schlacht verließ er jedoch das christliche Heer und irrte nun schon tagelang in der Galindischen Wildnis umher.

Von dem Waldsee führte der einsame Waldpfad steil bergan. Immer wilder wurde die Umgebung, immer dichter das Gebüsch, so daß der Ritter sich nur mit Mühe der niedrig hängenden Zweige, die ihm beständig ins Gesicht schlugen, erwehren konnte. Endlich lichtete sich der Wald, und vor den erstaunten Blicken Heinrichs breitete sich ein grünes, schönes Tal aus, durchzogen von dem Silberband eines Flüßchens, welches mit lautem Geplätscher über Steine und umgerissene Bäume eilig dahinrauschte. Zu beiden Seiten des Flusses lagen auf bewaldeten Anhöhen einige aus gespaltenen Baumstämmen gezimmerte und mir Rohr gedeckte Hütten. Wegen der frühen Tageszeit waren noch keine Menschen draußen zu sehen; nur einige kleine, unansehnliche Pferde und Rinder weideten in dem hohen taufeuchten Grase am Waldesrand.

Der Ritter findet das Kloster von Neu Mertinsdorf

Lange betrachtete der Ritter das anmutige in lieblicher Morgenfrische prangende Landschaftsbild. Da – was war das? Weiche, silberhelle Klänge eines Glöckleins schlugen unvermutet an sein Ohr. Verwundert, woher die Töne kömen, wandte sich Heinrich um und gewahrte erst jetzt, daß er sich in der Nähe eines Berges befand, dessen Gipfel von einem burgartigen Bau gekrönt war, in welchem er sofort ein Kloster erkannte. Still und friedlich lag es da, umgeben von uralten Bäumen, die wie schützend ihre gewaltigen Kronen über die traute Stätte christlicher Entsagung und Frömmigkeit breiteten und so der ganzen Niederlassung etwas Geheimnisvolles verliehen.
er Anblick der gastlichen Mauern erfreute den müden Ritter. Wußte er doch aus Erfahrung, daß er hier nicht vergeblich anklopfen, nicht vergeblich bitten werde. Rasch saß er ab, band das Roß an einen Baum, mitten in das üppige Gras, und schritt ohne Zögern den nur wenige Schritte von ihm entfernten Berg hinan.

Der Ritter findet seine Angebetete im Kloster von Neu Mertinsdorf

An der Klosterpforte hing ein schwerer Holzhammer. Diesen hob der Ritter in die Höhe und ließ ihn dreimal dröhnend niederfallen. Sogleich öffnete sich die neben dem Tor in der Mauer eingebrachte vergitterte Ausguckluke, und das von einem Schleier umflossene Gesicht einer Nonne wurde hinter den Gitterstäben sichtbar. Auf ihre Frage, wer Einlass begehre, erwiderte Heinrich im bescheidenen Ton: »Ein Ritter, der vom Heereszug abgekommen ist, bittet im Namen Jesu um einen Labtrunk!«

»Er soll euch werden« – sagte die Schwester – »aber stoßet euer Schwert in die Erde, denn nicht in Waffen betritt man diese geweihten Hallen!«
Heinrich gehorchte. Knarrend drehte sich nun die Türe in den eisernen Angeln, und demütig grüßend betrat der Masovier den Klosterhof. Mit freundlichen Worten wies die Türhüterin den Fremden nach dem Klosterhaus – während sie selbst sich eilends umwandte, um das Tor wieder zu schließen. Bei ihrem Anblick aber stutzte plötzlich der Ritter, so wie ihn schon vorher der Klang ihrer Stimme so eigenartig berührt hatte, und jähe Blässe überzog sein bärtiges, sonnenverbranntes Gesicht. – Ja, das war diejenige, die er suchte – das war Maria, der seine ganze Sehnsucht galt, die er nicht vergessen konnte – nicht vergessen wollte. Trotz der vielen Jahre, trotz der Klostertracht, erkannte er sie auf den ersten Blick. Nun hatte er sie gefunden – nun sollte sie ihm nicht mehr entgehen – nein, nun nicht mehr; aber er mußte vorsichtig sein, mußte sich beherrschen, durfte nicht vorzeitig verraten, wer er war und was er zu tun beabsichtigte. Ein einziges unbedachtes Wort konnte sein ganzes Vorhaben vereiteln. Und wie es in seinem Herzen auch stürmte und tobte – er zwang sich zu scheinbarer äußerer Ruhe und betrat festen Schrittes das Klosterhaus.

Hier wurde Heinrich von einer anderen Nonne empfangen, die ihn – nachdem er seine Bitte noch einmal vorgetragen hatte – nach dem Speisesaal geführt und ihm hier von dem Besten, was die Klosterküche enthielt, zur Labung vorgesetzt. Er griff wacker zu; aber auch während es Mahles stand das Bild der so unerwartet Wiedergefundenen stets vor seinen Augen, und unablässig dachte er nach, wie er sich ihrer am sichersten bemächtigen könnte. Die ihn bedienende Schwester ahnte nicht im geringsten, welch dunkle Gedanken hinter der hohen Stirn ihres wortkargen Gastes arbeiteten – ahnte nicht das Unheil, das dieser schon nach wenigen Stunden über das Kloster heraufbeschwören sollte.

Nach kurzer Rast näherte sich der Ritter der bereits geöffneten Pforte; aber er ging nicht hinaus, sondern blieb unter dem breiten Torbogen zögernd stehen, dabei mit forschenden Blicken die nebenan mit niedergeschlagenen Augen wartende Schwester betrachtend, welche sich das rätselhafte Benehmen des Fremden nicht zu erklären vermochte.

»Maruschka!«
Wie wenn ein Blitzstrahl neben sie zu Boden gefahren wäre, so zuckte die Türhüterin bei der unerwarteten vertraulichen Anrede, die sie seit dem Tode ihres Vaters nicht mehr gehört hatte, zusammen.
»Maruschka!« wiederholte der Masovier, dem die Bestürzung der Nonne nicht entgangen war – »kennst du mich nicht mehr? Ich bin Heinrich – dein Jugendfreund – der Waffengefährte des Herzogs!«
»Und was willst du hier?« kam es tonlos über Mariens bleiche Lippen.
»Dich«, rief er leidenschaftlich aus, »dich – nur dich allein! Du sollst mit mir kommen in die Heimat – sollst mit mir kommen auf meine Burg als meine Gebieterin, als mein liebes Weib!« Seine Stimme zittert vor innerer Erregung.

Der Ritter gesteht seine Liebe, wird aber abgewiesen

Die Klosterschwester stand da wie ein Marmorbild; alles Blut war ihr bei der frevelhaften Zumutung Heinrichs aus den Wangen gewichen; sie war einer Ohnmacht nahe. Endlich, als ob sie das Unglaubliche nicht recht verstanden hätte, sagte sie stockend: »Ich – ich soll – mit dir – gehend und – und dein Weib – werdend – ich – die gottgeweihte Jungfrau? – Rasest Du?«

Aber der Ritter hörte nicht auf die in höchster angst gestammelten Worte der zitternden Klosterfrau – vielmehr warf er sich ihr zu Füßen, und mit bittend erhobenen Händen fuhr er fort, sie mit seinen sündhaften Reden zu bestürmen.

»Und doch mußt du kommen«, sprach er flehend, »denn ich kann nicht leben ohne dich – nun erst recht nicht, da ich dich unter den Lebenden weiß. Siehe, die Sehnsucht nach dir trieb mich fort aus meinem Vaterlande, aus der Heimat, aus dem Kreis der Waffenbrüder und Freunde. Zwanzig Jahre fast irre ich in der Fremde umher und suche dich; fast zwanzig lange Jahre hab ich bei meinen Nachforschungen nach dir wiederholt im Dienst fremder Fürsten gekämpft gegen deren Feinde und mein Leben den verschiedenen Gefahren ausgesetzt – habe Leiden und Ungemach ertragen; aber vergessen konnte ich dich nicht. O, hab Mitleid mit mir, dem heimatlosen Mann – du mein Lebensstern – meine« –
»Halt ein, Verwegener!« fiel ihm jetzt die Jungfrau, welche sich allmählich von ihrem ersten Schrecken erholt hatte, entrüstet ins Wort – »halt ein und verlasse diesen Ort, den du mit verbrecherischen Worten entheiligst!«

Streng und bestimmt sagte sie dies, so daß der Ritter jede Hoffnung, die Klosterschwester mit Güte zum Verlassen des Klosters zu bewegen, aufgeben mußte; aber haben sollte er sie doch – das stand bei ihm fest – wenn nicht gutwillig, dann mit Gewalt. Was war ein schwaches Weib gegen ihn, den kampferprobten Krieger! Und wie ein Tiger auf die ihm sicher scheinende Beute, so stürzte sich Heinrich auf die wehrlose Nonne. Diese erriet aber rechtzeitig seine Absicht und wich, einen gellenden Hilferuf ausstoßend, behend zur Seite, und so gelang es ihm nur, ihren linken Arm zu erfassen, den er mit der gepanzerten Hand wie mit einer Zange umspannte und an dem er die mit aller Kraft sich Sträubende in den Wald zu zerren suchte.

Der Ritter ergreift seine Geliebte, sie streckt ihn mit einem Faustschlag nieder und flüchtet

Maria schien verloren; denn schon befand sie sich außerhalb der schützenden Klostermauern . schon wollte der Räuber ihren zitternden Körper umfassen – schon fühlte sie – den sengenden Atem seines Mundes auf ihrer reinen Stirn brennen; da – im entscheidenden Augenblick – überkam sie eine heroischer Mut – jener Mut, den Gott auch den Schwachen in höchster Not verleiht – – und ein heftiger Ruck – ein mit der Kraft der größten Verzweifelung geführter Faustschlag in das leidenschaftlich verzerrte Gesicht des kühnen Entführers – eine plötzliche Wendung – und sie war frei.

Es vollzog sich dies alles so schnell, so unerwartet, daß der Masovier gar nicht zur Besinnung kam, nicht wußte, was ihm geschah. Wie ein Trunkener taumelte er zurück, Hierbei glitt sein Fuß an dem vor dem Tor in die Erde steckenden Schwert ab – und er stürzte zu Boden wie eine gefällte Eiche. Dumpf klirrte die schwere Eisenrüstung – der Helm rollte auf den Waldboden.

Ehe der Ritter sich von dem Fall aufzuraffen vermochte, hatte die wie durch ein Wunder gerettete Schwester die Türe zugeschlagen. Mit schwindenden Sinnen lehnte sie nun an der Klostermauer und erzählte schluchzend den auf ihren Angstruf herbeigeeilten Nonnen in welcher großen Gefahr sie schwebte und wie wunderbar der gütige Gott sie aus der Gewalt ihres Feindes befreit habe. Aus dem Walde aber drangen furchtbare Worte in den Klosterfrieden hinein – Worte, die die armen Schwestern erschauern ließen und sie mit namenlosem Schreck erfüllten.

Die Liebe des Ritters verwandelt sich in Hass und er schwört Rache

»Elende, sei verflucht!« rief mit grimmiger Stimme der Ritter vor der geschlossenen Pforte – meine Liebe hast du von dir gewiesen – mein Haß wird dich nun vernichten – dich und alle, die diese Mauern beherbergen. Noch ehe der nächste Morgen graut, bist du mein und nur rauchende Trümmer werden die Stelle bezeichnen, an der ich meine Rache genommen; das schwöre ich bei meinem Ritterschwert!«

Schrill durch die feierliche Morgenstille gellte der entsetzliche Schwur des gottentfremdeten Mannes und hallte wider in dem hohen Waldesdom. Scheu entflatterten die Vöglein dem schützenden Gesträuch – ein Hirsch brach sich Bahn durch das knackende Gezweig – dann wieder heilige Ruhe.

Kein Wort war den atemlos lauschenden Nonnen drinnen im Klosterhof entgangen. Sie wußten nun, was ihnen bevorstand und daß nur heimliche Flucht allein sie vor dem Verderben retten konnte. Im inbrünstigen Gebet und bitterlich weinend verbrachten sie daher den Tag mit den traurigen Vorbereitungen, welche eine unerwartete Flucht mit sich bringt – beständig fürchtend, der böse Ritter könnte sie nich im letzten Augenblick überraschen – ihnen hindernd in den Weg treten.
Doch ohne Störung verging der Tag. Als dann der Abend kam, versammelten sich die Klosterfrauen zum letztenmal in der kleinen Kapelle. Noch einmal knieten sie nieder vor dem Altar, der hl. Jungfrau, deren Bild im Schein hoher Kerzen erstrahlte – noch einmal erhoben sie ihre Augen zu der Helferin in allen Nöten – und dann verließen sie den ihnen so lieb gewordenen trauten Ort, um ihn nie wiederzusehen.

In einer Ecke des Klosterhofes, dem Haupteingang gegenüber stand ein dichter Himbeerstrauch, der ein kleines Türchen in der dicken Steinmauer verdeckte. Auf dieses wies die Oberin ihre Leidensgefährtinnen hin mit der kurzen Erklärung, daß nur von hier aus ein unbemerktes Entkommen möglich sei. Bald umfing das schützende Dunkel des Urwaldes die fliehende Schar.

Es war ein köstlicher Abend. Mit silbernem Schimmer übergoß der Mond den Wald und schien Leben zu gießen in die schwebenden Baumwipfel. Licht und Schatten zauberten allerlei wunderliche Figuren auf den Pfad, die die Schwestern gingen und der sich in der Richtung nach dem Waldsee hin verlor. Am Horizont aber stiegen dunkle Wolken empor, und eine drückende Schwüle lastete über der ganzen Natur. Kein Windhauch bewegte die Blätter, kein Vöglein zirpte in den Kronen der Baumriesen – nur das langgezogene Geheul hungriger Wölfe durch bebte zeitweise den stillen Waldfrieden. Jedoch ohne Furcht bahnten sich die Fliehenden durch Ranken und scharfe Dornen den Weg; die Bestien der Wildnis erschienen ihnen weniger gefährlich, als der undankbare Krieger, der im Namen Jesu ihre Gastfreundschaft in Anspruch genommen hatte und nun Böses gegen sie im Schilde führte.

Der Ritter lässt sich von einer Pruzzischen Seherin helfen

Gegen Mtternacht des selben Tages bewegte sich nach dem Kloster ein seltsamer Zug – geführt von Heinrich, dem masovischen Ritter. Vor sich auf dem Pferd hatte er ein gebrechliches altes Weib sitzen – ein Weib mit spindeldürren Händen und einem gespenstisch wackelnden Kopf. In wirrer Unordnung hing das graue, spärliche Haar um das runzelige Gesicht mit der großen gebogenen Nase, zu deren Seiten die tiefliegenden Augen wie die einer Wildkatze durch die Nacht funkelten. Ihre Kleidung war höchst einfach.

»Von der Achsel hing ein dunkles
Otternfließ zur Hüfte nieder;
Ein Gewand von Wolle
Hüllte faltenreich die Glieder«
(F. W. Weber)

Es war eine jener Seherinnen. welche in den verborgenen Höhlen und Schluchten des alten Preußenlandes hausten und wegen ihrer Zauber- und Heilkünste bei den Heiden ein hohes Ansehen genossen. In einer wildverwachsenen Schlucht hatte Heinrich diese Hexe vor vielen Jahren durch Zufall getroffen und sie jetzt – mit den heidnischen Bräuchen wohlvertraut – unter Abschwörung seines Glaubens um ihren Beistand zur Vernichtung des Klosters angerufen.
Hinter dem sonderbaren Paar schritten vier Männer – starke, bärtige Gestalten mit blonden, wehenden Locken. Sie waren teils in Felle, teils in rauhe, helle Wollkleider gehüllt, welche Hals und Brust offen ließen und von einem ledernen mit einer Metallspange versehenen Gürtel zusammengehalten wurden. Ihre kurzen Beinkleider reichten nur bis an die Knie. Von da ab bis zu den in großen Bastschuhen steckenden Füßen waren die sehnigen Schenkel mit breiten Bändern umflochten. Jeder der Männer trug als einige Waffe eine schwere Keule. Auf Anraten der Hexe hatte Heinrich diese vier Preußen in seinen Dienst genommen, um mit ihrer Hilfe seine Rache leichter ausführen zu können.
Der Mond war währenddessen untergegangen, und eine gräuliche Finsternis bedeckte nun den im Winde immer stärker rauschenden Wald. Ein Gewitter war im Anzug. Immer häufiger zuckten der Blitze blendende Schlangen durch die schwefelige Atmosphäre – immer vernehmbarer grollte die dumpfe Stimme des Donners.

Die Pruzzische Seherin ruft Perkunos an, er möge das Mertinsdorfer Kloster vernichten

Im Schein der Blitzstrahlen erreichte der Zug endlich das Kloster. Hier half der Ritter der Zauberin vom Pferd, indem er ihr zuflüsterte: »Beginne deine arbeit! Verfluche diese Stätte, die mir das Weib meiner Liebe vorenthält – das Weib, das ich mehr liebe als meinen Gott, von dem ich mich losgesagt habe und dem ich nicht mehr dienen will. Wenn Perkunos, dessen Blitze jetzt die Nacht erhellen, mächtiger ist als der Christengott, so wird er dir seinen Beistand nicht vorenthalten.«
Die Zauberin sagte nichts, nickte nur mit dem hageren Kopf, und ein satanisches Grinsen entstellte noch mehr ihre ohnehin häßlichen Gesichtszüge. Dann raffte sie eilig dürre Reiser, die in Mengen unter den Bäumen lagen. raffte Moos und Laub zusammen, errichtete davon in der Nähe des Klostertores einen Stoß und brachte Feuer an denselben. Auf den Knien liegend, blies sie hierauf mit Macht in die Glut hinein, bis schließlich ein roter Schimmer durch die Finsternis huschte und der Reisighaufen lichterloh zu brennen begann. Wie ein Rachegeist stand nun die Seherin hochaufgerichtet da – umlodert von blutroten Flammen. Haßerfüllt hingen ihre funkelnden Blicke an dem Kloster – ihr ganzer Körper zuckte und zitterte, und das von einem Kranz aus Mistelzweigen bedeckte struppige Haar flatterte im Winde. Von Zeit zu Zeit warf sie, unverständliche Worte murmelnd, verschiedene Kräuter und Körner in die Lohe – beschrieb eigenartige Zeichen in der Luft. Während die vier Preußen in einiger Entfernung auf dem Moos lagen und in scheuer Ehrfurcht dem wunderlichen Treiben der Seherin folgten, lehnte der Ritter an der Pforte und sah düster in die Glut hinein. Auf seiner Rüstung glänzte der Widerschein des Feuers.

Der Ritter und seine Helfer erstürmen das Kloster

Immer näher zog das Gewitter heran, immer dunkler färbte sich der Himmel. Auf allen Seiten des Horizonts entfuhren nun dem Schoß der zusammengeballten Wolken zackige Blitze, und immer heftigere Donnerschläge weckten ununterbrochen das Echo des Waldes. Es fielen bereits einige große Regentropfen.
»Vorwärts, an euer Werk – Perkunos ist uns gnädig!« schrie endlich die Hexe mit heiserer Stimme.
Sofort sprangen die Heiden von der Erde auf, ergriffen die neben ihnen liegenden Keulen, deren verdickte Enden zur Erhöhung der Wucht des Schlages mit Blei ausgefüllt waren, und begannen die Erstürmung des Tores. Unheimlich schallten die von kräftigen Händen geführten dumpfen Schläge von den Waldwänden wider – fürchterlich krachte dazwischen der Donner. Endlich wich die schwere Eichentüre der Gewalt und fiel zerschmettert aus den Angeln heraus.
Augenblicklich entzündeten jetzt die Preußen an dem Feuer die bereitgehaltenen Kienspäne und stürzten über die Trümmer des zusammengebrochenen Tores hinweg in den Klosterhof hinein – ihnen voran Heinrich mit hocherhobener Streitaxt. Bald hatten sie das Klosterhaus erreicht; doch wie ausgestorben lag der vom Geist der Barmherzigkeit und wahrer Nächstenliebe durchwehte Ort vor den Augen der Frevler. Die allertiefste Stille – nur unterbrochen von dem Toben des Gewitters – herrschte ringsherum. Auf die frechen Eindringlinge übte dies aber keinen Eindruck aus. Sie verstanden nicht die stumme Sprache, die dieses Haus redete – verstanden nicht die große uneigennützige Liebe, welche den Grundstein zu diesem Gebäude gelegt hatte.

Der Ritter und seine Kumpanen durchsuchen das Kloster

In wilder Hast – wie getrieben von den Furien der Hölle – begannen sie sofort die heiligen Räume zu durchsuchen. Vergebens – nirgends waren die Klosterschwestern zu entdecken. Aus einer Türspalte schimmerte ein Lichtstrahl. Ein Fußstoß – und die Türe flog auf. Sie waren in der Klosterkapelle; doch auch diese leer – auch hier dieselbe Grabesruhe. Nur die Kerzenstümpfe flackerten noch auf dem Altar und übergossen mit ihrem zitternden Licht das Bild der Gottesgebärerin, die, das Jesuskind auf dem Arm haltend, so gütig und liebevoll auf die wüsten Gesellen herabsah.Die Erde tut sich auf, Kloster und Ritter – Preußen und Hexen finden ihr verdientes Ende

»Zu spät – entflohen!« knirschte im wildem Ingrimm der Ritter, und in unbändiger Wut über das Mißlingen seiner Rache befahl er die Plünderung. Gierig fielen jetzt die Heiden über die Kirchengeräte her – teils sie an sich reißend, teils sie mit ihren schweren Keulen zertrümmernd. Mit grellem Schein beleuchteten die Fackeln das schreckliche Bild der Verwüstung – die zerschmetterten Statuen, Kruzifixe, Bilder und Betstühle.

Draußen aber heulte immer weiter der Sturmwind um die festen Mauern und wühlte in den Wipfeln der alten Tannen, die unter seiner Last sich bogen und krachend brachen – zuckten ohne Aufhören die Blitze – rollte entsetzlich der Donner – ergoß sich in Strömen der Regen. Durch das Tosen de entfesselten Elemente drang das Wutgebrüll der enttäuschten Plünderer – schallten die Flüche der Zauberin, die noch immer von Flammen umzischt, ihre schrecklichen Gebete zu Perkunos, dem Heidengott, emporsandte. Jetzt – als eben die Axt des abtrünnigen Ritters, dessen Zerstörungswut die der Barbaren weit übertraf – das Altarbild der Mutter des Erlösers durchschlug – zerriß ein Blitzstrahl das über dem Kloster lagernde finstere Gewölk, und ein fürchterliches Krachen erfüllte den weiten Luftraum. Zu gleicher Zeit barst die Erde auseinander und verschlang Kloster und Ritter – Preußen und Hexe. Dann schloß sich der Abgrund wieder.

Die Sonne geht auf wie immer, das Neu Mertinsdorfer Kloster ist verschwunden

Am nächsten Morgen ging die Sonne auf wie immer, und wie sonst erklang aus den Gebüschen und Baumkronen der herrliche Gesang der Vögel zum Lobe Gottes – zur Freude der Menschen; doch keines Glöckleins Silberton durchzitterte mehr die feierliche Morgenstille, des Waldes . kein Kloster schmückte mehr die Bergkuppe; nur wüst durcheinander liegende entwurzelte Bäume bezeichneten die Stelle, die noch vor einigen Stunden eingenommen hatte.
Unten am Berge aber stand in der Nähe des vom nächtlichen Regen hochgeschwollenen Flüßchens zitternd und mit traurig gesenktem Kopf ein reiterloses Streitroß – vollständig gerüstet wie zu einer Heerfahrt. Es wartete vergeblich auf seinen Herrn.
Und die Nonnen? Erreichten sie ein schützendes Obdach oder wurden sie eine Beute der Raubtiere? Niemand weiß es. – – –

Einige Sätze zur heutigen Landschaft um das verwunschene Kloster in Neu Mertinsdorf

Die Zeit hat vieles geändert. Die Baumriesen des Urwaldes fielen im Laufe der Jahrhunderte unter den Schlägen der Axt – und dort, wo einst meilenweit die Wildnis sich ausbreitete, sieht man heute im Sommer getreidewogende Felder – und wo einst das Gebrüll der Auerochsen furchterregend durch die gewaltigen Wälder hallte, weiden nun die friedlichen Haustiere der Landbewohner. Ruhig zieht der Landmann seine Furchen in dem früher in erbitternden Kämpfen blutdurchtränkten Boden, und christlich-gesittete Menschen bewohnen die Gegenden, die vor sieben Jahrhunderten die Greuel eines heidnischen Volkes sahen. Wer jedoch die Chaussee von Ridbach nach Neu Mertinsdorf (Ortschaft bei Bischofsburg) entlanggeht, bemerkt auf der linken Seite – kurz vor Neu Mertinsdorf – in dem hügeligen Gelände einen kegelförmigen Berg, der die höchste Erhebung der Umgegend bildet und ziemlich weit zu sehen ist. Einen besonderen Namen trägt er nicht – wird vielmehr nach seinem Besitzer der »Klomphaßsche Berg« genannt. Es ist derselbe, auf dem das verwunschene Kloster gestanden haben soll. Wie damals, sie sieht man auch jetzt in seiner Nähe einen Fluß – den Dimmerfluß – vorüberziehen. In schlangenartigen Windungen fließt er – stellenweise beschattet von großen Bäumen – langsam durch Neu Mertinsdorf und treibt weiter unten eine Mühle »im kühlen Grunde«.
Auf der anderen Seite des Berges liegt der Nautsch-See, an dessen Ufer wir am Anfang dieser Sage den masovischen Ritter kennen gelernt haben.

Auf dem Berg spukt es und man sieht einen Mann, der seinen eigenen Kopf unter dem Arm trägt

Wie sich das Volk erzählt, ist es in dieser Gegend noch heute nicht recht geheuer. Wer sich zur Nachtzeit an den Berg wagt, verliert leicht die Richtung und muß bis Tagesanbruch um denselben herumirren. Auch vernimmt man in manchen düsteren Nächten ein dumpfes Brausen in dem Innern der Bergkuppe; Ja zeitweise schlagen sogar aus ihrer Spitze um Mitternacht bläulichrote Flammen empor – das Feuer der Hexe. Wenn dann – sagt die Überlieferung – jemand genug beherzt wäre und sogleich an dieser Stelle graben möchte, würde er die Schätze des untergegangenen Klosters finden.

In der etwa 3,6 Kilometer von Neu Mertinsdorf entfernten Robacza-Schlucht(*FN* Diese Schlucht ist noch jetzt bewaldet. Sie liegt der neuen Chaussee-Brücke (Grenze der Kreise Allenstein-Rößel) gegenüber und reicht bis fast an das Gut Klimkowo. Die Schlucht hat ihren Namen von dem früheren Robacza-Krug, der einst oberhalb der genannten Brücke, in der Nähe von Krämersdorf, gestanden hat.*FN*) (an der Chaussee nach Wartenburg) zeigt sich ferner mitunter ein hochgewachsener Mann, der seinen eigenen Kopf unter dem Arm trägt. Das ist Heinrich der Masovier, welcher hier in einer Höhle der Zauberin seinen Glauben abgeschworen und dem dann beim Versinken des Klosters der Teufel den Kopf abgedreht hat.

Anmerkung:
Die vorstehende Sage gehört zu jener beträchtlichen Zahl sagenhafter Erzählungen, die im Laufe der Zeit fast vergessen worden sind. Allem Anschein nach spielt sie kurz vor der Ankunft der Deutschordensritter in Preußen – also gegen Ende des 12. Jahrhunderts – in jener Zeit, als die bereits christlichen Masovier, ein polnischer Volksstamm, mit den noch heidnischen Preußen in beständiger Fehde lagen und ihre Länder durch gegenseitige Einfälle verwüstet. Bekanntlich hat auch der Herzog Konrad von Masovien, um sich seiner gefährlichen nördlichen Nachbarn zu erwehren, 1228 den Deutschen Ritterorden nach Preußen gerufen.
Unter dem Kloster von Neu Mertinsdorf haben wir uns wahrscheinlich eine Heidenburg (Flieh- oder Wehrburg) zu denken, wie solche von unsern heidnischen Vorfahren zur Verteidigung des Landes auf hohen Bergen in der Nähe von Gewässern angelegt wurden, eine Wehrburg, die vielleicht die Masovier gelegentlich eines Kriegszuges in Preußenland niedergebrannt haben und bei deren Vernichtung anscheinend ein von den Preußen geraubtes masovisches Mädchen eine Rolle gespielt hat. Der rachsüchtige Ritter Heinrich würde dann in diesem Fall das ganze Volk der Masovier repräsentieren. Oder aber es handelt sich um ein wirkliches Kloster, das die heidnischen Preußen mit Hilfe ihrer vom Christentum abgefallenen Stammesgenossen in einem schon christlichen Lande – vermutlich in Polen oder im Kulmerland – zerstörten und der Volksmund hat dann dieses Ereignis (mit all dem romantischen Beiwerk) später auf den Berg von Neu Mertinsdorf verlegt.

Das verwunschene Kloster in Neu Mertinsdorf - hier stand es
Foto: 2005 - Hans Blazejewski - Lehrte
Der sogenannte Hexenberg von Neu Mertinsdorf heute Nowe Marcinkowo / Powiat Olsztyński Poland

Quelle:
Hartel, Aloysius: Das verwunschene Kloster bei Neu Mertinsdorf Kreis Allenstein (Eine Sage). Julius Pohls illustrierter Hauskalender 1923, S. 62-69

Lesen Sie auch:
diese Zeitbrücke Erzählung: Maria ohne Kopf – Auch hier geht es um einen Angriff auf Maria, ebenfalls in Neu Mertinsdorf
Ermland-Blues – Auf dem alten Kirchweg
Ermland-Blues – das Exposé

Ermland-Blues können Sie direkt beim Sichtweise-Verlag bestellen
TB 215 Seiten  – Preis von 11.90 €
ISBN 978-3-938830-14-7

Ermland-Blues - das Titelbild


Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


4 − = drei

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.