Ein Blues über Hurenkinder, einem katholischen Priester, einer Kräuterhexe und einer erträumten Heimat. Ein historisierender Heimatroman.
Zum Inhalt:
Der Erzähler nimmt den Leser an die Hand, führt ihn in die Landschaft des Ermlandes und in das dortige Leben einiger Bewohner des, 19. Jahrhunderts.
Und so, wie die Landschaft ist, so weit, so durchdrungen von einer Ruhe und einer Langsamkeit, so entstehen im Fortgang der Erzählung vor dem Leser die Ereignisse, gleich einem poetischen Gemälde.
Die Geschichte handelt von einer Liebe zwischen Catharina, einer jungen Ermländerin, und einem katholischen Priester und den Folgen.
Es geht darum, daß man etwas zurücklassen muß. Nucht nur einen vertrauten Ort, sondern auch ein altes Leben, um ein neues beginnen zu können. Es geht um unser aller Lebenserfahrung, daß „man so gern meecht bleiben und muß doch fort.“
Ein erträumter Heimatroman. „Alles drin“: Ein Bischof, ein harter Hund, ein Priester, erst ein Gotteskrieger, der die Protagonistin verführt, die Babka, eine Kräuterhexe, uralt und weise, die die Geschicke der Romanfiguren lenkt. Und das alles endet in ein „Happy End“.
Fast wie einem Märchen entsprungen. Vielleicht aus Rotkäppchen?
Ich gestehe es. Ich hab bißchen was nachgeholfen mit einem HDR Programm. Mir gefällts und es paßt zu dem märchenhaft gelegenen Anwesen. Es ist dies der ehemalige Klomfaß-Hof in Neu Mertinsdorf, von dem aus ich die ersten Töne meines Ermland-Blues „hören“ konnte. Erst recht zaghaft, leise, aber dann immer rhythmischer. Ein Blues eben.
So war das. Es ist Nacht. Ich wache auf und denke den Anfang eines Gedichtes. Nun war es aber dunkel und ich wollte meine Familie nicht wecken. Wir schliefen alle in einem Raum. Also hab ich mich nebenan aufs Klo gesetzt und das ganze Gedicht, das wie ein Wasserfall kam, auf Klopapier geschrieben.
Die Seiten hab ich heute noch. Wer weiß, vielleicht werden die mal in einem Literaturmuseum landen.
Ist ja im Prinzip auch nichts anderes als Butter an der Wand. Hier der Anfang:
Hat sie gelaufen
Ward sie gefangen
Haben gelacht und geschnurrt
Macht so was nicht
Kein ehrbares Mensch
Vater nimmt Priegel
Mutter wird weinen
Schande meecht sein
Da es mir dort immerwieder gut gefallen hat, nein nicht Nachts aufm Klo, sonder auf dem Hof, so drängt es mich, ein wenig Werbung für diesen Platz zu machen. Also bitte:
Wanderer, kommst Du nach Nowe Marcinkowo, so versäume es nicht, dort bei Ziółkowskis einige Zeit zu verweilen. Du wirst es nicht bereuen.
Schweine, Rinder und Fische werden hier gehalten, gezüchtet, verkauft und gegessen. Dazu Wildschwein oder Reh aus eigener Jagd.
Die Besitzer sprechen deutsch. Man kann hier seinen Urlaub buchen. Einfach prima. Im Nautsch-See, gleich unterhalb der Hofwiesen, kann man baden oder auf ihm rudern. Gleich hinterm Hof beginnt der Wald und zu den Pfifferlingen ist es auch nicht weit. Aber man muß die Stellen kennen. Ich weiß, sag aber jetzt nicht wo.
Ei, wenn se all keine Gelbörchen meechten nech sehn, da mechten se wohl Angeln? Und wenn se meechten was fangen, dann brengen se für de Köchsche und wenn se meechten nuscht fangen, ei dann brengen se nuscht.
Puh, nicht so einfach mit der Romangeburt. Jetzt muß ich mich für eine Schrifttype entscheiden.
Fünf Probeseiten hat mir der Layouter gemailt. Welche würden Sie nehmen?
Neu Mertinsdorf, meine Ahnenlandschaft, der Ort, an dem mein Omchen, eine von zehn weiteren Mädchen, geboren wurde. Aber nicht nur dort, sondern das ganze frühere Ermland bringt all meine Gefühlsknöpfe zum Singen. Und da die Ostpreußen es mit dem Diminutiv hatten, so haben sie wohl eher vom „Ermländchen“ anstatt vom Ermland gesprochen. Sie adaptierten polnische Worte und deutschten sie um, wie: „malutki“ was winzig, oder frei übersetzt, klein bedeutet. Meine Ahnen riefen wohl beim Anblick eines Neugeborenen: „So e Kleinerchen“ oder „so e Malutchen.“
Folgen Sie mir und meiner Leseprobe aus meinem Ermland-Blues Manuskript
Angefangen hat alles mit meinem Wunsch, einmal unter dem gleichen Himmel zu schlafen, unter dem meine Großmutter, das Omchen, das Großchen, von besseren Zeiten träumte.
Eine Gegend, die man das Ermland nannte
Also hab ich hingemacht, hab raufgemacht aus dem Norden in eine noch nördlichere Gegend, die man einstmals „das Ermland“ nannte und in der ich vorher nie gewesen bin. Bis dorthin, wo man früher auf der einen Seite die gedachte masurische Grenze vor Augen hatte und auf der anderen den großen Dadaj-See.
Gefunden hab ich die ermländischen Gene meiner Vorfahren. Also auch Teile meiner Gene. Seit der ersten Begehung dieser Ahnenlandschaft besitze ich eine emotionale Heimat, die über mich kam wie Donner den Blitzen folgte, mit denen einst Perkunos zu gewissen Jahreszeiten das Ermländchen bewarf, wie die Alten berichten. Dort hab ich mir meine Catharina, ihren Tadeusz und die alte Babka erträumt. Herausgekommen ist eine Erzählung, die unter anderem von der Liebe zu einem katholischen Priester handelt. Aber auch davon, daß „man so gern meecht bleiben und muß doch fort“.
Eine Geschichte, die in der Gegend um den Dadaj-See angesiedelt ist. Eine deutsche Geschichte also. Aber eigentlich auch nicht. Eher eine deutsch-polnische. Oder eine polnisch-deutsche, wenn man so will. Ein Ermland-Blues eben. Ein Blues, gespielt auf meinem Autoreninstrument.
Reden wir von einer Taufe, gehalten in der katholischen Kirche zu Groß Bartelsdorf. Gehalten von einem jungen Priester. Seine erste Pfarre. Hatte sie vor drei Monaten übernommen. Tadeusz Masoweczki sein Name. Ein Gotteskrieger, der entscheidenden Anteil an unserer Geschichte haben wird. Wir sollten uns seinen Namen gut merken.
Es läuten die Kirchenglocken und verkünden, dass heute, am Samstag, dem vierten Mai 1845, Taufe gehalten wird. (…)
Soweit ein kleiner Einblick in die Neu Mertinsdorfer Gegend, die ich in dieser Einführung als meine Ahnenlandschaft bezeichnet habe. Im Kontext zu meinem Ermland-Blues wird auch oft von Ostpreussen gesprochen. Hier eine vereinfachte Karte mit den einzelnen Ländern und wichtigen Orte.
Zuschußverlage, sogenannte. Ohje! Eine lange Geschichte, die von Traumverwirklichungen handelt. Von Versprechungen und von (fast) selbstlosem Handeln dieser Verlage. Ganz unten, aber mit der Lupe zu suchen, wird auch von Euronen gesprochen. Manchmal von vielen Euronen, aber immer hübsch garniert mit vollmundigen Versprechen.
Grieche sucht Griechin. So wurde vor einigen Zichjahren ein Film gleichnamigen Titels beworben, nach einem Roman von Friedrich Dürrenmatt Am Ende des Films ging man mit einem gesehenen Happy-End nach Hause und war’s zufrieden. Verlag sucht Autoren heißt es heute im Internet. Aber hier gibt es in der Regel kein Happy, sondern ein dickes Ende. Für den Autor, versteht sich.
Reden wir von meinen Erfahrungen. Manuskript geschrieben. Vorgelesen im Familien- und Bekanntenkreis. Allseits heftige Zustimmung, garniert mit Gelächter an den richtigen Stellen. Schulterklopfen gab’s gratis. Ich träumte schon von Rezensionen im Literaturteil der Süddeutschen oder der FAZ. Diverse Bestsellerlisten hatten meinen Roman auf einen mittleren Platz gesetzt. Also mit Steigerungspotential. Ach, und all der andere Wunsch- und Gedankenmüll, der lieber verschwiegen werden soll. Dann meine Überelgungen darüber, welcher Verlag mein Buch veröffentlichen darf. Google, die Internetsuchmaschine, die alles weiß, zeigte mir nach 0,20 Sekunden ungefähr 224.000.000 Ergebnisse zum Suchbegriff Verlag und Ungefähr 3.640.000 Ergebnisse (0,35 Sekunden) nach der Suche „Autor sucht Verlag“. Zu diesem Zeitpunkt meiner Suche hatte ich schon zwei Absagen und Null Reaktionen auf drei weitere Manuskriptverschickungen. Gut, dachte ich mir, nehmen wir also einen Verlag, der mich sucht und dringend braucht. Hab ich im Stande meiner Autorenunschuld das Manuskript einer Frankfurter Verlagsgruppe gemailt. Gott war ich blöd. Aber damals wußte ich es nicht besser. Das Manuskript war grottenschlecht. Kein Spannungsaufbau drin und als Krönung, von mir, dem Anhänger der spontanen Rechtschreibung, ausgiebig mit Fehlern jeder Art versehen. Word-Korrektur, das ja. Aber sonst nichts.
Guess what? sagt der Neudeutschsprecher. Ein August von Goethe Literaturverlag schrieb mir: „…die Konferenz der Lektoren hat unter meinem Vorsitz eine klare Entscheidung getroffen. Die Lektoren haben die Veröffentlichung Ihres Manuskriptes befürwortet.“ Ein Verlagsangebot und sowie ein Verlagsvertrag fand ich auch in meiner Autorenmappe.
Oh Mann oh Mann, war das ein geiles Gefühl. Mein Buch. Ganz gleich überall zu haben. Sogar weltweit, wie sie schrieben. Also auch in Australien, wo es mal einen Onkel gab, der irgendwas mit langbeinigen Brasilien-Schönen und mit roten Laternen machte (mehr dazu in meinem Buch). Nur daß ich jetzt „Publikationskosten“ zu zahlen hätte, war mir vorher nicht aufgefallen. Hab ich’s überlesen? Haben sie es nicht erwähnt? Ich weiß es nicht mehr. Ist ja auch egal, denn bis zu 10.939,00 Euronen waren auf einmal im Spiel. Dafür hätte ich die ganze Bahnhofstrasse bei unserem letzten Monopolyspiel kaufen können, glaub ich. Autorenhonorar sollte es auch geben: 30% vom Laden-VK, der mit 13,80 angegeben wurde, also 4,14 Euro brutto für mich. Bei 1000 verkauften Exemplaren wären also 4140.- Euronen an mich zurückgeflossen. Ich hätte also 2643 Bücher verkaufen müssen um in die Gewinnzone zu rutschen. 2643 Bücher! Da weint so mancher Verleger vor Freude, wenn er solche Zahlen mit seinen Büchern erreicht. Übrigens, der Verlagsvertrag hatte das Publikationsmodell 7i zum Gegenstand. Kosten für mich nur 7992.- Euro. Autorenhonorar für das 1. Tsd. 0%, für das 2. Tsd, und weitere 30%. Ja, sie haben richtig gelesen. Null Prozent für die ersten 1000 verkauften Exemplare.< /br>
Abgesehen von der schönen Zahlenspielgauckelei, darf man Gauckelei sagen?, ich meine wo wir doch einen BuPrä haben der so ähnlich heißt?, hätte der Laden-VK von 13.90 Euro bei ca. 180 Seiten im TB, abschreckend auf meine potentiellen Leser gewirkt. Von den vielen Fehlern und der falsch aufgebauten Handlung in meinem „Ermland-Blues“ wollen wir nicht mehr reden. Die sind ja weg, denn das Lektorat hat mittlerweile Herr Zuch gemacht und mir auch sonst mit vielen Ratschlägen geholfen.
Wollen wir es für heute dabei bewenden lassen. Demnächst erzähle ich Ihnen von einem anderen Druckkosten-Zuschuß-Verlag.
Ermland-Blues. Reden wir über einen Heimatroman, der von mir geschrieben werden will. Kommen Sie mit auf meine Baustelle. Gebaut wird dort mit Buchstaben und Worten. Herauskommen soll in Kürze ein Buch, das so tut als sei es ein historischer Heimatroman, nur weil der Erzählstoff um die Mitte des 19. Jahrhunderts angesiedelt ist. Eine interessante Mischung aus historischen Elementen und moderner Erzählweise. Lassen Sie sich überraschen von den melancholischen Klängen eines Blues, gespielt auf meinen Autoren-Instrumenten. Manchmal eine Klarinette, manchmal ein Saxophon oder ein Klavier.
Was der Inhalt für Sie sein wird, das weiß ich jetzt nicht. Für mich jedenfalls hat er mit meiner erträumten Heimat zu tun. Natürlich sind die Namen der handelnden Personen nicht zufällig in mein Romanchen gelangt. Sie haben aber trotzdem nichts mit lebenden Menschen der Jetztzeit oder deren Ahnen zu tun.
Die handelden Personen
Vielleicht sollte ich jetzt die Personen vorstellen, die uns in meinem Ermland-Blues nach und nach vertrauter werden. Also, die Hauptpersonen:
Catharina Dobrowolski – uneheliche Tochter der Magdalena Dobrowolski aus Groß Bartelsdorf im Ermland. Bei ihrer Taufe vom Priester noch als Hurenkind bezeichnet, wird sie zwanzig Jahre später seine Geliebte und Mutter zweier Kinder vom Groß Bartelsdorfer Priester gezeugt. Ihre Namen: Johannes und Johanna. Catharina verfolgt beharrlich ihr Ziel, dass ihre Kinder auch einen Vater haben sollen, nicht irgendeinen Vater, sondern ihren Vater.
Magdalena, ihre Mutter, wird bald nach der Taufe wegen „böswilligen Verlassens ihres Kindes“ steckbrieflich gesucht, doch zu ihrem Verbleib und den Gründen ihres verschwindens wissen wir nichts..
Tadeusz Masoweczki – Priester von Groß Bartelsdorf, mit 26 Jahren in dieses Amt berufen. Zu Beginn noch strenger Eiferer des katholischen Glaubens, ein Gotteskrieger, findet er durch seine zweifache, zunächst verheimlichte Vaterschaft, zu einer nachsichtigeren Sichtweise menschlicher Schwächen.
Marianna – Schwester von Magdalena und nach deren Verschwinden die Pflegemutter der Catharina; Ehefrau von Joseph Koliczynski.
Babka – eine alte Kräuterfrau, von der manche glauben, sie sei eine Hexe. Sie war „schon immer da“. Und sie nimmt guten Einfluss auf die Ereignisse zugunsten der kleinen, illegitim entstehenden Familie um Catharina.
Rosalia – die Oma, das Omchen des Erzählers, die ihm erste lebendige Bilder von der Zeit im Ermland vermittelte. Auch was Heimat bedeutet, brachte sie ihm nahe, vor allem solch eine Heimat, die weit entfernt ist. (Trauer denen, die sie verlassen mussten, und Träume jenen, die sie nie kennengelernt hatten)
Ostpreußen – von der Maas bis an den Nimmersatt
Die anschließenden Episoden aus dem Umkreis der Hauptpersonen und deren Nachfahren bewegen sich ebenfalls im ehemaligen Ostpreußen, das ja, wie bekannt, im Norden bis Nimmersatt reichte. Wer da glaubt, es hätte nur bis an die Memel, dem sei gesagt, daß er sich irrt. Aber wie hätte es sich angehört, wenn die Deutschen der damaligen Zeit gesungen hätten: Von der Maas bis an den Nimmersatt. Eine Lachnummer. Ich denke grad, besser der Dichter hätte den tatsächlichen Grenzverlauf besungen.
Weitere Episoden aus der Kindheit des Erzählers spielen in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg in Westdeutschland und schließen die Rahmenhandlung, mit der der Erzähler den Leser in die Hauptgeschichte einführte.
Bleiben Sie neugierig. Es wird eine schöne Geschichte von einem der auszog, seine Wurzeln und seine Herkunft zu ergründen um darüber einen Ermland-Blues zu spielen und einen Heimatroman zu schreiben..
Weitere Information zu diesem Heimatroman (im entstehen), finden Sie hier
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